Ein großer Klang für Petershausen

Robert Zollitsch weiht Konzilsorgel von St. Gebhard

In der Petershauser Kirche ist die lange Zeit des Wartens vorüber: Die Konzilsorgel ist endlich fertig gestellt und kann erklingen.

SÜDKURIER Konstanz, 13.07.2014
Von Aurelia Scherrer

Für St. Gebhard, für die Seelsorgeeinheit Petershausen und für Konstanz ist es ein großer Tag gewesen: Der frühere Erzbischof Robert Zollitsch weihte im Rahmen des Patroziniums von St. Gebhard die neue Konzilsorgel ein. Elf Jahre lang hat sich der Orgelbauverein tatkräftig für den Orgelneubau eingesetzt, der mit der Spielunfähigkeit der alten Orgel im Jahr 2009 sehr dringlich wurde.
Am Sonntag war der Termin der Orgelweihe, den Pfarrer Andreas Rudiger in großem Gottvertrauen schon vor Jahren festgelegt hatte. Weit vor dem Beginn des Gottesdienstes strömten die Besucher in die Gebhardskirche, um die Konzilsorgel zu sehen und zu hören.

Robert Zollitsch weiht die neue Orgel

Gemeinsam mit zahlreichen Konzelebranten weihte der frühere Erzbischof Robert Zollitsch die Konzilsorgel, die Organist Lukas Grimme dann erstmals offiziell erklingen ließ. Alle Blicke der Gottesdienstbesucher richteten sich in diesem Moment gen Empore. Als später die Messe solennelle von Louis Vierne mit dem Gebhardschor, der neuen und der kleinen Interimsorgel (gespielt von Eva-Maria Rusche) dargeboten wurde, erkannten auch Nicht-Orgelkenner, was für ein Instrument mit erhabendem Klang jetzt in St. Gebhard beheimatet ist.

„Sie haben viel investiert und das Werk ist gelungen“, wandte sich der emeritierte Erzbischof Robert Zollitsch an die Festgottesdienstbesucher. Der Orgelbauverein habe sich nicht mit einer Notlösung abgefunden; er habe nicht irgendeine Orgel wollen. „Er entschied sich für den Bau der Konzilsorgel und stellte sich den damit verbundenen Herausforderungen“, sagte Zollitsch. Der Orgelbauverein mit seinem Vorsitzenden Wolfgang Müller-Fehrenbach hatte in den vergangenen elf Jahren knapp über 1 Million Euro für den Neubau der Orgel gesammelt. 45.000 Euro werden noch für die Orgelfinanzierung sowie weitere rund 110.000 Euro für Nebenarbeiten benötigt.

Spender loben die Konzilsorgel

Der frühere Erzbischof bewunderte den „imponierenden Klang“, der die Herzen höher schlagen lasse. Eine Orgel werde zu recht als königliches Instrument bezeichnet, denn sie verfüge über eine Fülle an Klangformen und -farben und „lasse erahnen, dass solche Musik ein Geschenk Gottes an die Menschen ist“, so Zollitsch. Die Konzilsorgel von St. Gebhard solle zur Freude und Erhebung der Menschen und zum Lobpreis Gottes erklingen, betonte Robert Zollitsch.
Nach dem rund zweistündigen Gottesdienst kam die Gemeinde im Pfarrgarten zu einem Fest zusammen. Alle an diesem Großprojekt Beteiligten – auch die zahlreichen Spender – lobten die Konzilsorgel in den höchsten Tönen. Froh und dankbar ist vor allem Pfarrer Andreas Rudiger. „Für mich ist es unfassbar, obwohl ich immer daran geglaubt habe, dass Gottes Segen auf dem Orgelbauprojekt liegt“, bekannte er, der allen an diesem Werk teilhabenden, den Schirmherren, dem Orgelbauverein, der Seelsorgeeinheit, den Spendern und Orgelbauer Claudius Winterhalter dankte. Letztgenannter sagte nur eines: „Ich bin berührt, ergriffen. Es ist gelungen. Der Dank geht an meine Mitarbeiter, denn ohne sie wäre ich nur ein kleines Licht.“
„Das ist eine besonders schöne, sehr, sehr große Orgel mit besonderem Klang“, sagte Oberbürgermeister Uli Burchardt. Man könne nur demütig dastehen und sich wundern, was aus Holz und Metall mit den nötigen Fähigkeiten hergestellt wurde. „Es ist ein großer Tag für Petershausen und für Konstanz“, wertete Burchardt, der im Namen der Stadt und des Gemeinderats die Glückwünsche überbrachte und „zum Durchhaltevermögen“ gratulierte. „Dankbar und erfüllt“ zeigte sich Wolfgang Müller-Fehrenbach, der immer noch über diese „bedeutende bürgerschaftliche Kraft“, welche den Orgelneubau ermöglichte, staunte. Er dankte allen Spendern und ehrenamtlich Engagierten, aber auch ganz besonders Pfarrer Andreas Rudiger für dessen „Zuversicht, Begeisterung und spirituelle Vermittlung ganz nach oben.“ Gelegenheit, die neue Orgel zu hören, gibt es im Rahmen der Gottesdienste sowie einer Konzertreihe.

Ein Festbuch

Pünktlich zur Orgelweihe hat der Orgelbauverein St. Gebhard ein Festbuch herausgebracht mit dem Titel: „Ein großer Klang für Petershausen – die Gebhardsorgel.“ Auf 106 bebilderten Seiten geben die Autoren Einblick in die traditionsreiche Kirchengeschichte von Petershausen, blicken auf den Bau der Kirche St. Gebhard von 1930 zurück und widmen sich detailliert dem Projekt des Orgelneubaus. Das Festbuch – erschienen in einer Auflage von 2500 Exemplaren – ist zum Selbstkostenpreis von 9,90 Euro in der Buchhandlung Homburger und Hepp am Münsterplatz sowie im Pfarrbüro St. Gebhard, (0 75 31) 9 42 37 01, erhältlich. (as)

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