Ein großer Klang für Petershausen

Konzilsorgel jetzt auf CD zu hören

SÜDKURIER, 21.07.2015
Von VERONIKA PANTEL

Der Organist Martin Weber hat Werke auf der Gebhardsorgel eingespielt. Das Ergebnis ist sowohl künstlerisch als auch akustisch faszinierend.

Ein Jahr lang sei er genervt worden, wann denn endlich ein Tonträger mit Klängen der neuen Orgel der Gebhardskirche vorliege, gestand Wolfgang Müller-Fehrenbach, Vorsitzender der „Petershauser Orgelkultur“. Nun ist die CD da: Pünktlich zum Patrozinium und zum Jahrestag der Orgelweihe im Juli 2014 hat Martin Weber (37), Organist der Seelsorgeeinheit Konstanz-Petershausen, über eine Stunde feinster Orgelmusik meisterhaft, mit farbiger Registrierkunst, eingespielt.

Mit ihren 56 Registern und 3306 Pfeifen ist die dreimanualige Winterhalter-Orgel im Klang einer machtvollen Kathedralorgel nicht unähnlich. Den Beinamen „Konzilsorgel“ erhielt sie, weil sie im Jahr der Konzilsfeierlichkeiten erbaut wurde, aber auch, weil sich die Petershausener Kirche auf kirchenhistorisch und kulturell interessantem Boden befindet – immerhin gründete bereits im Jahr 983 Bischof Gebhard hier ein Benediktinerkloster.

Die CD-Vorstellung übernahm Helmut Weidhase, der fachkundig Rezeptionsweisen empfahl und Hintergrundwissen zu den Stücken und zur Orgel einfließen ließ. Dazwischen spielte Martin Weber Passagen aus ausgewählten Werken, um die vielfältige Nutzung der Orgel für Literatur aus allen Epochen beispielhaft vorzustellen: Das zweite Manual etwa, eignet sich hervorragend für die Werke von Johann Sebastian Bach. Die symphonische Musik, etwa von César Franck, nutzt die Manuale in Doppelfunktion – zusammen mit dem sinfonischen Schwellwerk, das dynamische Gestaltung ermöglicht. Die romantischen Brahms-Werke sind im Positiv des zweiten Manuals bestens spielbar.

Die CD, von Klaus Faika vom Label Organum produziert, ist ein überaus gelungenes Produkt ihrer Gattung. Faika, der auch Programmkonzeption und -abfolge mit gestaltet hat, ist das Kunststück gelungen, die überbordenden und sich im Kirchenraum brechenden Klangkronen im Pleno-Spiel zu mildern. Sein Ideal: „Eine CD muss einem künstlerisch gültigen Anspruch auch im Wohnzimmer entsprechen“ konnte er hundertprozentig umsetzen. Die CD ist ein Muss für Freunde anspruchsvoller Orgelmusik.

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